
Kurzinformation: | |
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Titel | Im Land der Wolken |
Autorin | Alexandra Helmig |
Illustraton | Anemone Kloos |
Übersetzung | Original |
Seitenzahl | 32 |
Altersempfehlung | ab 3 Jahren |
Verlag | Mixtvision |
Jahr | 2016 |
Preis | 15€ |
Thema | Nichtstun, Einsamkeit |
ISBN | 978-3-95854-052-1 |
Im Land der Wolken gibt es keine Langeweile. Es gibt sogar so viele Wolken, dass die Menschen Angst haben, die besten zu verpassen. Außer Henry. Deswegen meiden ihn alle und halten ihn sogar für ansteckend. Bis die hübsche Sarah in seine Nachbarschaft zieht… Eine Geschichte darüber, einfach mal Nichts zu tun.
Das traumhaft colorierte Buch führt uns in eine Welt ein, in der Wolken Ideenträger sind. Sie sind so bunt wie zahlreich und die Menschen hüpfen auf ihnen herum und kennen dadurch keine Langeweile. Im Gegenteil. Das Wolkenhopping verursacht sogar eine Art Freizeitstress, da alle versuchen, die besten Wolken abzuklappern. Lukas ist der König der Wolken, er hat die besten besucht und wird von allen bewundert. Anders sieht es da bei Henry aus. Er kriegt von den Wolken Kopfschmerzen, deswegen sitzt er meistens abseits und beobachtet das Treiben aus der Ferne.
Aufgrund seiner Nonkonformität in der Wolkenwelt wird er vom Rest verschmäht. Die Erwachsenen finden ihn komisch und bei den Kindern geht das Gerücht herum, dass er eine ansteckende Krankheit hätte. Henry ist einsam.
Einen Umschwung bezeichnet der Zuzug Sarahs in Henrys Nachbarschaft. Sie hat große grüne Augen und ist über allen Maßen hübsch. Alle wollen mit ihr befreundet sein. Besonders Lukas. Doch Sarah interessiert sich für Henry. Sie verbringt mit ihm Zeit und die beiden tun gemeinsam nichts. Die anderen Kinder sind darüber mehr als irritiert. Sie beobachten die beiden argwöhnisch in der Hoffnung auf irgendetwas Sehenswertes. Doch es passiert nichts und plötzlich finden sie Henry gar nicht mehr so ansteckend, nehmen ihn und Sarah in ihre Mitte und vergessen für einen kurzen Moment die bunten Ideenwolken, die dann auch prompt am Horizont verschwinden.
Henrys anfängliche Ausgrenzung besteht durch seine Weigerung, sich den Gewohnheiten der anderen anzuschließen. Er macht nicht mit, also gehört er auch nicht dazu. Um die Außenseiterrolle nochmals zu verstärken, wird er Lukas gegenübergestellt. Erst die hübsche Fremde, die das Interesse der anderen weckt, bewirkt eine Integration Henrys. Die Rettung kommt von außen, da Henry jeglichen Zugang zum Rest verloren hat. So übernimmt Sarah die Vermittlung zwischen Henry und seiner Außenwelt.
Ich finde die Botschaft insofern ein wenig schwierig, als dass der Betroffene der Ausgrenzung nicht in der Lage ist, aus eigener Kraft seine Situation zu ändern und es eines Zufalls bedarf, um einen Anstoß zu geben. Wie würde die Geschichte ausgehen, wenn Sarah kein Interesse an ihm hätte? Oder, wenn sie für die anderen nicht interessant wäre? Wir können nur froh sein, dass diese glückliche Fügung es Henry ermöglicht, gesellschaftlich akzeptiert nichts tun zu dürfen, ohne in Einsamkeit zu vergehen. Aber wenn sich diese Fragen nicht gestellt werden, macht es wirklich Freude, in die wunderbare Fantasiewelt der Wolken für einen Moment abzutauchen.
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