Der Igel Frederik

Veröffentlicht am 25. März 2024 um 15:01
Kurzinformation:
Titel Der Igel Frederik
Autor Wulf Bertram
Illustrator Bernhard Siller
Übersetzung Original
Seitenzahl 30
Altersempfehlung 3-6 Jahre
Verlag CMZ
Jahr 2016
Preis 12,95€
Thema Vertrauen, Intuition, Schicksalsschläge
ISBN 978-3870621728

 

Frederick wohnt unter seinem Brombeerbusch und lässt sich den weichen Bauch von seinen Freunden kraulen, während er sich ihre Geschichten anhört. Seine Stacheln empfindet er als lästig. Doch als der Marder ihn halb tot beißt, beginnt eine Abwärtsspirale aus Traumata und völliger Vereinsamung. Ein Buch über Vertrauen, Intuition und dem Verarbeiten von Schicksalsschlägen.

 

„Der Igel Frederik“ von Wulf Bertram umfasst 30 von Bernhard Siller illustrierte Seiten und ist 2016 im CMZ-Verlag (Rheinbach) erschienen. Rund um die Figuren Frederik der Igel, der Ente Erna, dem Hasen Hugo, der Möwe Monika, dem Eichhörnchen Emil, dem Igelmädchen Ida, dem Marder Markus, der alten Eule und Fritz dem Fuchs werden die Themen Vertrauensverlust, das Hören auf die eigene Intuition und das Verarbeiten von Schicksalsschlägen verhandelt.

„Am Waldrand unter einem großen Brombeerbusch wohnte der Igel Frederik. Er war ein vergnügter Zeitgenosse und freute sich immer, wenn er Besuch bekam, denn er hatte viele Freunde“. So beginnt das liebevoll gestaltete Buch. Nacheinander kommen seine Freunde zu Frederik, um ihm ihre Geschichten zu erzählen. Frederik liegt dabei weit ausgestreckt in der Sonne und lässt sich von seinen Gästen den weichen Bauch streicheln. Eine erste Wende bezeichnet der Besuch des Marders, der dem arglosen Frederik durch einen Biss ins Bein schwer verletzt, sodass dieser sich halbtot zu einem Nadelkissen zusammenrollt und unter seinen Busch kriecht. In der Folge beschließt er, sich nie wieder aufzurollen, um nicht ein weiteres Mal verletzt zu werden. Selbst für seine Freunde rollt er sich nicht mehr auf. Das hat zur Folge, dass niemand mehr zu ihm kommt und er vereinsamt. Durch seine Freundin Ida motiviert geht er in die Therapie zur alten Eule, die ihm rät, sich auf seine Intuition zu verlassen. Dies setzt Frederik um und danach scheint alles wie zuvor zu sein. Frederik liegt wieder weit ausgestreckt in der Sonne und lässt sich von seinen Freunden, begleitet vom Bauchstreicheln, Geschichten erzählen. Als sich Fritz der Fuchs nähert in der Absicht, ihn zu verletzen, erkennt Frederik seine Absichten trotz der samtenen Stimme und rollt sich kurz vor dem Angriff zusammen und schlägt den Fuchs so in die Flucht. In der folgenden Euphorie streichelt er seine Freundin Ida und bekommt mit ihr Kinder. Am Ende steht die Erkenntnis, dass das weiche Bäuchlein und die Stacheln je nach Situation beide sehr wichtig sind.

Die Sprache ist für ein Kinderbuch eher gehoben, dennoch verständlich. Die Handlung ist in sich Schlüssig und es findet eine Entwicklung des Protagonisten statt. Durch die Metaphern macht das Buch auch als Erwachsener spaß. Die Zeichnungen sind grob und leicht surreal gehalten, was dem Buch teilweise eine märchenhafte, teilweise eine leicht bedrohliche Atmosphäre verleiht.

Der Prozess des Vertrauensverlusts und dessen Wiedergewinnung ist sehr schön beschrieben. Von der anfänglichen „naiven“ Arglosigkeit, über das komplette „Einigeln“ bis hin zur erneuten Öffnung mit der Erfahrung, Gefahren intuitiv wahrzunehmen. So zeigt das Buch, dass es auch Gefahren in der Welt gibt, es jedoch keine Lösung ist, sich deswegen komplett abzuschotten. Durch das Vertrauen auf die Intuition wird ein Mittel an die Hand gegeben, auf sich selbst und seine eigenen Vorahnungen zu hören, um die jeweilige Situation einzuschätzen.

Man merkt dem Buch an, dass der Autor Wulf Bertram Psychotherapeut ist.

Ich würde dieses Buch allen Heranwachsenden von 3-6 Jahren Empfehlen.

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