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Titel | Sturm (Original: Storm) |
Autor | Sam Usher |
Illustratorin | Kim Hillyard |
Übersetzung | aus dem Englischen von Meike Blatnik |
Seitenzahl | 40 |
Altersempfehlung | 4 Jahre |
Verlag | Loewe Verlag |
Jahr | 2022 |
Preis | 14€ |
Thema | Selbstbewusstsein, Motivation, Geduld |
ISBN | 978-3-7432-1347-0 |
Opa, es stürmt. Lass hinaus gehen und einen Drachen steigen lassen. Doch wo ist der Drachen nur geblieben? Eine Reise durch die gemeinsame Vergangenheit beginnt, die dem Enkel Geduld abverlangt und schließlich in einem wilden Ritt durch den Sturm endet. Vielleicht eine Metapher? Das Buch Sturm aus der Reihe Wetter behandelt die Themen Selbstbewusstsein, Motivation und Geduld.
Meike Blatnik übersetzte aus dem Englischen das 2018 durch Anette Betz in der Ueberreuter Verlag GmbH erschienene, von Sam Usher geschriebene und illustrierte Buch „Sturm“. Auf 40 Seiten tauchen die Lesenden in eine liebevoll im Comicstil bebilderte Welt eines Opas und seinem Enkel ein.
Als der Enkel morgens erwacht, rüttelt bereits der Wind an seinem Fenster und er möchte mit seinem Opa hinaus, um mit seinem Opa zu spielen. Der Opa schlägt, in Anbetracht des Wetters, drachensteigenlassen vor. Es schließt sich eine Suche quer durch das Haus an, währenddessen die beiden immer wieder Gegenstände entdecken, die sie an ihre vergangenen Abenteuer und Unternehmungen erinnern lassen. Schließlich entdecken sie den gesuchten Drachen und es beginnt ein wilder Ritt durch den Sturm, an dessen Ende sie wieder im Haus ankommen. Der Opa resümiert am Ende, dass die besten Abenteuer gemeinsame Abenteuer seien, und der Enkel wünscht sich daraufhin, dass es morgen wieder stürme.
Die Illustrationen sind im Comicstil gehalten. Die Farben sind, dem Setting gerecht, in gedeckten Farben gehalten. Die Sprache ist sehr verständlich und besteht hauptsächlich aus ein- bis zweizeiligen Hauptsätzen.
Einen Kontrast bildet die stürmische und scheinbar unbezwingbare Außenwelt, in der der Sturm wütet, ohne dabei bedrohlich zu wirken, zur heimischen Atmosphäre des Hauses, dass die ganzen Erinnerungen der vergangenen Unternehmungen beheimatet.
Dieser Gegensatz lässt den Vergleich zu, dass das Haus als Ruhepol und Ort der Erinnerung eine sichere Basis bildet, der die stürmische Außenwelt mit ihrer unbeherrschbaren stürmischen Außenwelt gegenübersteht. Draußen werden die Abenteuer erlebt und gesammelt, die sich in der sicheren Umgebung des Heims in Ruhe nacherleben lassen.
Beim Lesen drängte sich mir der Gedanke auf, dass es in der Geschichte um eine Art Abschied des Enkels vom Opa geht. Sie erinnern sich zusammen an all ihre Erlebnisse, schwelgen in der Vergangenheit, bevor sie zusammen auf ein letztes stürmisches Abenteuer aufbrechen und dabei vom Wind davongetragen werden. So würde das Heimkommen für den Opa zu einem letzten, endgültigen Heimkommen. Das Haus metaphorisch für den Ort der Erinnerung an den Opa und die stürmische Außenwelt zu dem Durcheinander, dass durch den Tod des Opas entstanden ist. Mit dem Haus des Opas hat der Enkel einen Ort, an dem er sich jederzeit an die vergangenen gemeinsamen Tage erinnern kann. Der Opa nimmt den Enkel mit auf seine letzte Reise. Der Enkel verliert währenddessen kurz den Halt, doch bringt der Opa ihn sicher wieder ins Haus.
Aber das ist nur eine mögliche Deutung der Geschichte und zeigt, dass sie zum Nachdenken anregt. Auch ohne weitergehende Assoziationen ist es eine schöne und schlüssige Geschichte über die Bindung zwischen einem Opa und seinem Enkel und auf jeden Fall lesenswert.
Der Titel ist Teil der Sammlung „Wetter. Opa und ich durch alle Jahreszeiten“.
Das Buch ist zum Vorlesen an einem verregneten Nachmittag, sowie als Abendlektüre für Kinder ab 4 Jahren geeignet.
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