Ich bin der kleine Mutiger

Ein Tiger sein für einen Tag. Wie schön wäre das! Gewünscht, geschehen. Ein Tiger bekommt alles, was er will, ist der König auf dem Spielplatz und die Rabauken aus der Goethestraße können einem auch nichts mehr anhaben. Ein Buch zum MUTiger werden.

Unser Protagonist wünscht sich vor dem Einschlafen, für einen Tag ein Tiger sein zu können. Als er am nächsten Morgen aufwacht, hat er sich tatsächlich in einen Tiger verwandelt. Und da geht die wilde Reise durch den Tag los. Er brüllt sich sein Essen auf den Tisch, bekommt seinen Lieblingsplatz im Bus und in der Schule füttert ihn erst die Lehrerin mit Süßigkeiten und wird dann zur Sensation in der Pause. Auf dem Nachhauseweg jagt er noch die Rabauken in die Flucht und erschreckt mit seinem besten Freund zusammen fremde Passanten auf der Straße. Für den nächsten Tag nimmt er sich dann vor, ein Elefant zu sein.

Durch die Verwandlung in den Tiger erfüllt sich der Protagonist alle sonst unerfüllten Alltagswünsche. Wenn es sich um einen normalen Tag handeln würde, müsste er sich diesen Zustand schließlich nicht zusammenfantasieren. Angefangen über die eigene Entscheidung über das Frühstück, dem Zuvorkommen der anderen Kinder im Bus, über die Aufmerksamkeit, die er durch die Lehrerin im Unterricht und von den Mitschülern auf dem Pausenhof erfährt. Schließlich im Verjagen der üblen Rabauken auf dem Weg nach Hause. So lustig auch der aufregende Tag als Tiger scheint, so traurig wirkt im Gegensatz dazu der „normale“ Alltag. Doch durch die Verwandlung bekommt er den Mut, seine Bedürfnisse einzufordern. Als Mutiger.

Die Zeichnungen sind im Comicstil gehalten und sehr spielerisch. Die Sprache ist einfach und nachvollziehbar.

Wenn die Geschichte als das Abenteuer, das es ist hingenommen wird, ohne den Umkehrschluss mitzudenken, ist es echt unterhaltsam.